UNESCO-Welterbe Limes
Die Römer am UNESCO-Welterbe Limes
Der Obergermanisch-Raetische Limes durchquert auf seinem insgesamt 550 km langen Verlauf vom Rhein bei Rheinbrohl an die Donau bei Hienheim auch die Ostalbregion. Die Römer haben hier an vielen Plätzen ihre Spuren hinterlassen. Kommt man entlang des Limes von Westen in das Gebiet der Schwäbischen Ostalb, befindet sich in Aalen nur wenige Kilometer hinter der antiken Grenzanlage ein bedeutendes Zeugnis römischer Zeit: das größte Kastell am Limes, wo vor 1800 Jahren 1000 Reitersoldaten mit ihren Pferden stationiert waren. Direkt auf dem Gelände des Kastells steht das bedeutendste Limesmuseum Süddeutschlands. Das Museum zeigt das Leben der Menschen – Soldaten wie Zivilisten – in der Grenzregion am Limes. Teil des Museums ist ein Archäologischer Park, in dem der Besucher die Teilrekonstruktion einer Reiterkaserne im Maßstab 1:1 mit Pferdestall und Wohnstube der Soldaten sowie die Fundamente des Stabsgebäudes des Kastells besichtigen kann. Alle zwei Jahre wird im Herbst auf dem Gelände des Limesmuseums Geschichte lebendig. Bei den Internationalen Römertagen treffen sich Gruppen aus dem In- und Ausland sowie eine Vielzahl „römischer“ Handwerker und Verkäufer zu einem der größten Römerfeste in Europa.
Limes-Park Rainau und weitere Stationen
Weiter nordöstlich verläuft der Limes durch die Fluren von Rainau, wo auf den Besucher im Limes-Park Rainau ganz unterschiedliche Zeugnisse römischer Zivilisation warten. Ein 11 km langer Rundweg erschließt die Sehenswürdigkeiten. Direkt am Bucher Stausee erstrecken sich die Grundmauern des römischen Bades, das zum Kastell Buch gehörte. Auch Teile des Kastells sind noch zu sehen. Nahe dem Ortsteil Schwabsberg ist ein hölzerner Limesturm und ein Stück Limesmauer in voller Höhe rekonstruiert worden. Bei Dalkingen wurde ein Limestor freigelegt, das sehr wahrscheinlich zu Ehren des Kaisers Caracalla entstand. Die Ruine wird durch einen 20 m x 20 m großen und bis zu 15 Meter hohen Glaskubus geschützt. Bislang ist das Denkmal am Limes ohne Parallele. In Ellwangen-Pfahlheim ist ein Stück der Limesmauer sichtbar und im Ries bei Riesbürg-Utzmemmingen, etwas weiter vom Limes entfernt, können die Gebäudefundamente eines römischen Gutshofs (villa rustica) besichtigt werden. Diese Anlage zeugt von der Blüte römischer Kultur im Schutze des Limes. Der Gutshof umfasste ein Fläche von 560 qm. Etwa 50 Personen mögen hier gelebt und gearbeitet haben.
Auch die Limesanlage in Hüttlingen zeigt eindrucksvoll ein Stück Limesmauer und Palisade.
Alle Stationen zwischen Rhein und Donau entlang der Limes werden von der Deutschen Limes-Straße (www.limesstrasse.de) erschlossen.